Coronakrise vs. Klimakrise

Gero Rueter schreibt bei dw.com:

Das von der Bundesregierung angestrebte Ziel für 2020 von maximal 750 Millionen Tonnen CO2 wird mit großer Wahrscheinlichkeit entgegen allen bisherigen Prognosen jetzt doch noch erreicht. … “Wir müssen die gegenwärtige Corona-Krise so lösen, dass wir die Zukunftskrise Klimawandel, auf die wir mit ungebremster globaler Erwärmung zusteuern, gleich mit lösen”, sagt der Chef vom Umweltbundesamt Dirk Messner.

Ob das klappt, bin ich durchaus skeptisch. Dass beispielsweise über eine Rettung der Kreuzfahrtindustrie überhaupt gesprochen wird, verstehe ich schon nicht. Lassen wir sie doch bitte endlich sterben.1 Aber wer weiß, was noch geschieht — es ist schon beeindruckend, was nun auf einmal alles möglich wird, das bisher undenkbar war. Undenkbar im Kampf gegen die Klimakatastrophe, die natürlich ganz anders und nicht wirklich vergleichbar, aber letztlich doch auch nicht weniger gefährlich für uns ist. Vielleicht wagen wir ja beim Wiederaufbau nach der Pandemie doch mal ein Grundeinkommens-Experiment. Ich bin überzeugt davon, dass uns das auch für die Bewältigung der Erderwärmung in eine wesentlich bessere Position bringen würde.2


  1. Bei solchen Aussagen ist ja das Geschrei immer schnell groß, was dann mit den Arbeitsplätzen ist. Ich bitte zu bedenken, dass es zu meiner Idealvorstellung einer Gesellschaft gehört, dass man keinen Arbeitsplatz benötigt, um nicht als aussätziger, fauler Untermensch zu gelten, der dann verhungern oder erfrieren muss. Bitte besteuert mich (und vor allem die noch viel privilegierteren Arschlöcher, aber auch mich!) endlich gescheit, damit wir umweltvernichtende Industrien nicht mehr am Leben erhalten müssen, um “wertvolle” Arbeitsplätze zu sichern. ↩︎

  2. Deshalb unterstütze ich auch schon seit Jahren Mein Grundeinkommen. Meldet euch an! Nichts würde mich mehr freuen, als wenn meine Beiträge dort jemanden treffen würden, den ich kenne. ↩︎