Stadtplanung für inklusivere Parks

Interessantes Interview u.a. darüber, weshalb “sich Mädchen ab dem 12. Lebensjahr aus Parks zurückziehen”, von Lisa Wölfl mit der Wiener Stadtplanerin Claudia Prinz-Brandenburg für moment.at:

Ohne Toilette ist die Aufenthaltsdauer von Mädchen limitiert. Die Burschen suchen sich Alternativen, die Mädchen verlassen vorzeitig den Park. Auch wenn sie beispielsweise die Regel haben oder eine Blasenentzündung, die tendenziell auch häufiger bei Mädchen und Frauen vorkommt.

“Suchen sich Alternativen” ist ein toller Euphemismus für “pissen einfach irgendwo hin”. Mir ein Rätsel, warum das nicht gesellschaftlich viel geächteter ist. Aber ich verstehe auch nicht, weshalb öffentliche, kostenlose Toiletten hierzulande nicht normal sind. Die im Zitat genannten Einschränkungen wirken dadurch im gesamten öffentlichen Raum. Das sage ich jetzt nicht nur als Feminist, sondern auch aus purem Egoismus – ich hätte das einfach gerne für mich selbst.

Wie so oft gilt: Rücksichtnahme auf Teile der Gesellschaft geht nicht automatisch auf Kosten des anderen Teils. Es verbessert sich der Gesamtzustand für alle, “wenn die Rahmenbedingungen so gestaltet sind, dass jede Gruppe ihren Platz findet, nicht nur die laute und dominante.”