Uncut Gems (2019)

Puh. Ich hab danach erst gesehen, dass die Safdie-Brothers hinter diesem so massiv gehypten Titel stehen. Vermutlich hätte ich ihn mir sonst auch gar nicht angeschaut, denn deren Good Time aus 2007 fand ich absolut unerträglich. Ein schlechter Film über schlechte Menschen. Ich habe kein Problem damit, wenn ein Film stressig ist, aber das allein trägt keinen Film. Irreversible ist einer meiner wenigen 10/10er, und ich bekomme heute noch Herzrasen, wenn ich anfange über ihn nachzudenken. Der Stress darin ergibt Sinn, er ist nicht (nur) künstlich erzeugt.

Uncut Gems hat dasselbe Haupt-Problem wie Good Time: Ich mag die gezeigten Menschen nicht. Und sie interessieren mich nicht. Diese Kombination funktioniert nicht als Grundlage für einen Film, und dieser ändert über seine gesamte Laufzeit an keinem der beiden Punkte etwas. Dadurch greift alles ins Leere, was den mittlerweile zum Markenzeichen der Macher gewordenen “Stress” erzeugen soll. Aber egal wie viele Leute gleichzeitig mit Adam Sandler rumschreien, egal wie laut die wummernde Musik über den Dialogen liegt, egal wie hektisch die Schnitte sind, egal wie unerwartet die Gewalt kommt, egal wie konfus die Story ist, egal viel dumme Entscheidungen die Charaktere treffen, egal was ihnen widerfährt, es juckt mich nicht.

Natürlich ist der Stil trotzdem anstrengend, und natürlich gibt es Schock-Momente im Film, die mich überraschen. Aber sie verpuffen wirkungslos, weil der Film keine Message hat und die Story komplett uninteressant ist. Technisch ist der Film zumindest kein arger Reinfall, und die Darsteller sind größtenteils durchaus kompetent. Den Hype um Sandler selbst kann ich allerdings nicht nachvollziehen, er spielt im Wesentlichen wie immer – nur die Umgebung ist anders. Click hat eine bessere und ernstere Sandler-Performance.

3/10