The Vietnam War

Letztes Wochenende habe ich mir die neueste Doku-Serie von Ken Burns zum Vietnam-Krieg angesehen. Die Erwartungen waren hoch, denn überall – sei es in der IMDb, auf RT oder bei MC – liegen die Wertungen weit über 9/10. Entsprechend enttäuscht, fast schon erschrocken, bin ich nun davon, wie unreflektiert hier in weiten Teilen US-Propaganda wiedergekäut wird. Ich kann eine Dokumentation nicht ernst nehmen, die Aussagen wie “more than x-thousand American military advisors were stationed in Vietnam now” komplett wertfrei benutzt ohne auch nur ansatzweise den Neusprech-Faktor zu thematisieren.
Leider ist das auch nur ein Beispiel von vielen. Gepaart mit groovy zeitgenössischer Musik in den Credits jeder Folge, die richtig Laune auf den Krieg der Gerechten machen. Insgesamt somit mehr als befremdlich, diese “Fakten” dann ausgerechnet von Forrest Gumps Tom Hanks zu hören.

Interessant waren dann trotzdem ein paar Dinge, die ich in der Schule nicht gehört oder nicht gelehrt bekommen hatte:

  • Hồ Chí Minh hat einige Jahre lang gar nicht in Vietnam gelebt, sondern in Frankreich, den USA und England
  • Bei den Protesten gegen den Krieg wurden mehrere US-Bürger von der Nationalgarde niedergeschossen
  • Zu den meisten berühmten Photos von damals gibt es auch Video-Material, das mehr Winkel, Inhalt und Kontext zeigt – mit Abstand der interessanteste Aspekt der Doku (insbesondere “Napalm Girl” schockt immer noch)
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