Rassismus bei der Polizei
Lesenswertes Interview “Das ist eine katastrophale Botschaft” von Madeleine Janssen für t-online.de1 mit Polizeiausbilder Rafael Behr:
Man sollte frühzeitig nicht nur lernen, wie man die Dinge tut, sondern auch warum und mit welchen Folgen. Wenn sie die Hochschule verlassen, dauert es ein paar Jahre, ehe die jungen Polizisten erstmals wieder eine Fortbildung in Ethik bekommen. Das ist zu lange! Wir lassen die Leute nach der Ausbildung los und begleiten sie nicht mehr in ihrem Alltag. Deshalb können wir auch nicht mehr beobachten, wie sie sich entwickeln. Die Polizeigewerkschaft beschwert sich immer, der Alltag für Polizisten sei so schwierig. Sie würden bespuckt und beschimpft. Aber wir geben den Leuten nichts an die Hand, mit diesen Situationen zurechtzukommen!
Zu diesem Zitat gibt es gerade aus Wien einen aktuellen Fall, den ich absolut skandalös finde. Als Polizist hat man sich gefälligst anfurzen zu lassen ohne mit der Wimper zu zucken, auch wenn man es nicht mögen oder gut finden muss. Aber Behr hat völlig Recht, diesen Anspruch kann man nicht einfach so stellen, man muss die Leute auch entsprechend ausbilden und sensibilisieren.
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Es ist immer noch recht seltsam, dass t-online.de mittlerweile eine Platform ist, wo guter Journalismus stattfindet. ↩︎